Deborah Schöneborn kehrt zurück auf die Straßen Berlins. Die Olympionikin der LG Nord startet am kommenden Sonntag (10.10.; Start: 10 Uhr) beim großen Jubiläum des „S 25 Berlin“ – und feiert gleichzeitig eine Premiere. Erstmals nimmt die 27-Jährige, die in Japan trotz der hohen Temperaturen von über 30 Grad in die Marathon-Top-20 gelaufen war, die 25-Kilometer-Distanz in Angriff. Zum 40. Geburtstag des ältesten Citylaufs Deutschlands kommen weitere sportlich hochkarätige Gratulanten: Bei den Männern sind unter anderem der Deutsche Hendrik Pfeiffer (LG Wattenscheid 01) und der Däne Thijs Nijhuis dabei – beide waren bei Olympia über die Marathon-Distanz am Start.
„Ich freue mich, erstmalig bei den ‚25k‘ dabei zu sein. Ich will in meiner Heimatstadt und bei diesem besonderen Jubiläum des S 25 Flagge zeigen“, sagt Deborah Schöneborn. „Auch wenn ich nach Olympia noch nicht wieder 100-prozentig fit bin – ich werde den Lauf genießen.“
Vor 40 Jahren fiel in Berlin der Startschuss für die Laufbewegung in deutschen Städten: Am 3. Mai 1981 wurde mit den „25 km de Berlin“ der erste Citylauf in Deutschland veranstaltet. Am kommenden Sonntag, 10. Oktober, verwandelt die 40. Auflage des S 25 Berlin, wie der beliebte Lauf mittlerweile heißt, das Herz der Hauptstadt wieder in eine unvergessliche Sightseeing-Tour für Spitzen- und Hobbyläufer. Die Sportlerinnen und Sportler starten am Olympiastadion und laufen – nach den „Stationen“ Siegessäule, Brandenburger Tor, Deutscher und Französischer Dom, Potsdamer Platz, Kurfürstendamm, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und Funkturm – auf der berühmten blauen Bahn im Olympiastadion ins Ziel. Angeboten werden Strecken über zehn Kilometer, die Halbmarathon-Distanz, die traditionellen 25 Kilometer sowie ein Staffel-Wettbewerb für Teams (5 x 5 Kilometer) und ein Kinderlauf.
„Der S 25 Berlin hat seit 40 Jahren eine besondere Stellung im Laufkalender. Er ist nicht nur der Wegbereiter für viele tolle Läufe und Marathon-Veranstaltungen in Deutschland. Der S 25 hat in den vergangenen 40 Jahren auch viele sportliche Geschichten geschrieben und eine einmalige Symbiose aus Spitzen- und Breitensport geschaffen“, sagt Martin Seeber, Organisator der Laufserie „Berlin läuft!“, zu der auch der S 25 gehört. „Wir sind sehr froh, dass wir in diesen herausfordernden Zeiten dieses besondere Jubiläum mit den Läuferinnen und Läufern feiern dürfen.“ Grundlage sei ein detailliertes Hygienekonzept, das auf der 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) basiert, so Seeber: „Wir haben viele Dinge der aktuellen Situation angepasst und an vielen kleinen Stellschrauben gedreht.“ So ist auch das Tragen einer medizinischen Maske auf dem gesamten Veranstaltungsgelände (Start-Ziel-Bereich) für die Läuferinnen und Läufer Pflicht.
1981 Hand in Hand ins Ziel / Seit 1990 geht’s durchs ganz Berlin
Der französische Major Jaques Bride hatte einst die Idee für einen 25-Kilometer-Lauf mitten in der geteilten Stadt. Die französischen Alliierten wollten 1981 mit dem Rennen ihre freundschaftliche Verbundenheit zur Berliner Bevölkerung dokumentieren. Die Premiere war mit über 3.000 Teilnehmern ein großer Erfolg. Die ersten Sieger der „25 km de Berlin“ kamen aus der Türkei und Frankreich: Mehmet Yurdadön und Mehmet Terzi liefen nach 1:16:59 Stunden Hand in Hand ins Ziel im Olympiastadion. Die Französin Yonille Audibert siegte in 1:36:35. Im Laufe der Jahre wurden die Zeiten immer besser und die Teilnehmer-Felder größer. 1990, rund ein halbes Jahr nach dem Fall der Mauer, rannten 14.300 Athletinnen und Athleten erstmals durch ganz Berlin – vorbei an den größten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Die mittlerweile traditionelle Strecke gilt auch als besonders schnell. Bereits einige Weltrekorde wurden gefeiert. So lief beispielsweise 2012 der Kenianer Dennis Kimetto die 25 Kilometer in 1:11:18 Stunden. Seine Weltrekordzeit ist noch immer ungeschlagen. Seit 2017, nach dem Einstieg der Berliner Sparkasse als Hauptsponsor, heißt der Lauf S 25 Berlin.
Juliana Rößler und Conrad Scheibner mit Staffel-Teams am Start
Am kommenden Sonntag werden bis zu 8.000 Läuferinnen und Läufer an den Start gehen – und wie vor 40 Jahren durchs Marathontor ins Berliner Olympiastadion und dann auf der berühmten blauen Bahn ins Ziel laufen. Zu den „Ehrengästen“ im Jubiläumsjahr 2021 gehören auch zwei Staffel-Teams der Special Olympics World Games Berlin 2023. Juliana Rößler, erfolgreiche Special-Olympics-Kanutin und Athletensprecherin der Spiele in Berlin 2023, und Kanu-Weltmeister Conrad Scheibner starten in den Staffeln.
Anmeldungen noch in der „Mall of Berlin“ möglich
Wer sich noch kurzfristig für eine der Distanzen des S 25 Berlin anmelden möchte, kann das am Freitag und Samstag in der „Mall of Berlin“ (Passage, vor SportScheck) tun. Für die Anmeldungen ist ein Ausweisdokument sowie ein „3G-Nachweis“ notwendig.
WEITERE INFORMATIONEN
Startunterlagenausgabe in der „Mall of Berlin“ am Freitag, 8. Oktober, 14 bis 20 Uhr, sowie am Samstag, 9. Oktober, 10 bis 19 Uhr.
Die Streckensperrungen am Sonntag beginnen ab 8.45 Uhr. Bis zum Eintreffen des Läuferfelds sind vereinzelt Querungen möglich; Aufhebung der Sperrungen ab ca. 13.30 Uhr.
Zeitplan „S 25 Berlin“ am Sonntag, 10. Oktober:
8 Uhr: Öffnung des Geländes am Olympiastadion für alle Teilnehmenden.
Zugänge: Olympischer Platz von der U-Bahn aus kommend, in der Nähe der Unterführung und über den Gutsmuthsweg von der S-Bahn kommend.
Vor jedem Eingang findet eine „3G-Kontrolle“ statt. Bitte beachten: Die zertifizierten Corona-Tests dürfen maximal 24 Stunden alt sein, also frühestens am Samstag ab 14 Uhr durchgeführt werden. Es sind keine Zuschauer und Begleitpersonen auf dem Veranstaltungsgelände erlaubt. Ausnahme: Begleitpersonen der teilnehmenden Kinder.
Startaufstellung auf dem Olympischen Platz:
10 Uhr: Start der Strecken 10 Kilometer, Halbmarathon, 25 Kilometer, 5×5-km-Staffel
10.15 Uhr: Start des Kinderlaufs (Strecke ca. zwei Kilometer)